Große Veränderungen

(Foto: Spernol)

Beim Amigonianer-Orden stehen  große Veränderungen in dem Orden an: So wird Bruder Anno Müller, der seit 1993 in Gelsenkirchen tätig ist, im Oktober nach Rom in die Generalkurie seines Ordens umziehen. Er war im Mai diesen Jahres für die Dauer von sechs Jahren zum stellvertretenden Generaloberen seines Ordens gewählt worden. „Ich kann es immer noch nicht fassen, dass mir so ein verantwortungsvolles Amt anvertraut ist, aber die Brüder haben es so gewollt und mir ihr Vertrauen ausgesprochen“, sagt Bruder Anno, der sich am 6. Oktober beim diesjährigen Amigofest verabschieden will.

Hierzu findet eine Festmesse ab 11 Uhr mit Bischof Franz-Josef Overbeck statt. Danach wird rund um den Jugendtreff an der Aldenhofstraße gefeiert. „Am 14. Oktober geht der Flieger Richtung Rom, wo ich gemeinsam mit dem Generaloberen und weiteren Mitbrüdern in der Generalkurie leben werde“, berichtet Bruder Anno. „Da es bei dem neuen Amt um die Teilnahme an der Leitung des weltweit vertretenen Ordens geht, werde ich viel unterwegs sein. Wie mein Alltag konkret aussehen wird, kann ich noch gar nicht sagen.“
Pater Ralf Winterberg wird ab Oktober die Jugendarbeit der Amigonianer leiten. Unterstützt wird er dabei vonLordieck Pater Johannes Garcia, der vor 30 Jahren den Jugendtreff an der Aldenhofstraße eröffnete. Beide Patres sind erst im Juni aus Köln ins Ruhrgebiet gezogen.

Unterdessen ist Bruder Alois Gómez de Segura, der viele Jahre auch als Pastor in der Gemeinde St. Elisabeth in Gelsenkirchen-Heßler tätig war, nach Gladbeck-Brauck umgezogen. Dort wird er sich künftig mit Pater Gisbert Lordieck um benachteiligte Kinder und Jugendliche kümmern. Die Einführung der Patres als Seelsorger dort findet am 15. September um 11 Uhr in der St.-Marien-Kirche an der Horster Straße 349 statt.

Der 1889 in Spanien von Luis Amigo gegründete Orden ist mit rund 400 Mitgliedern weltweit tätig. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen dabei Kinder und Jugendliche, die es nicht so leicht haben im Leben, die sich alleingelassen fühlen und einen rauen Weg gehen. Unterstützt werden die Patres dabei von vielen tausenden ehrenamtlichen und hauptberuflichen Helferinnen und Helfern – der amigonianischen Familie. In Deutschland sind sechs Brüder der Amigonianer tätig. Neben der Kommunität in Gelsenkirchen gab es bislang eine in Köln. Diese wird wurde nun aber nach Gladbeck verlegt.

In Gelsenkirchen-Heßler arbeite derzeit fünf sozialpädagogische Fachkräfte im seit 1989 bestehenden Jugendtreff im Stadtteil Feldmark in der Nachmittagsbetreuung und an der benachbarten Hauptschule, um die Jugendlichen beim Übergang von der Schule in den Beruf zu begleiten. In Gelsenkirchen-Schalke trägt der Verein der Amigonianer die Mittagsbetreuung in der Hauptschule, anschließend wechseln rund 30 Schüler ins Nachmittagsprogramm im Haus Eintracht. Dieser weitere Jugendtreff in einer ehemaligen Kneipe ist komplett privat finanziert, Bruder Anno treibt dafür die dringend benötigten Spendengelder ein: „In Schalke ist der Bedarf an Jugendhilfe so hoch, das ist ein Fass ohne Boden.“

13 studentische Lerntrainer fördern an der Gesamtschule in Gelsenkirchen-Horst 50 bis 60 Schüler; die Honorare werden aus dem Bildungs- und Teilhabepaket der Bundesregierung finanziert. Zudem gibt es zwölf Ehrenamtliche im Amigonianer-Projekt, die vor allem Hausaufgabenbetreuung leisten. Als eingetragener Verein sind die Amigonianer Soziale Werke kooperatives Mitglied im Caritasverband Gelsenkirchen und arbeiten seit 30 Jahren mit dessen Erziehungsberatungsstelle zusammen.