kfd erhofft sich von Bätzing „wegweisende Schritte“

Mechthild Heil (Foto: kfd/Kay Herschelmann)

Die kfd-Bundesvorsitzende Mechthild Heil begrüßt die Wahl des Limburger Bischofs Dr. Georg Bätzing zum neuen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz und damit zum Nachfolger von Kardinal Marx nach eigenen Worten sehr. „Als starker Befürworter des Synodalen Weges steht er dem Forum Sexualmoral vor, von dem wir uns wegweisende Schritte in eine geschlechtergerechte Zukunft erhoffen. Für ihn ist die Frauenfrage ‘elementar für die Zukunft der Kirche’, daher freuen wir uns, mit ihm einen Fürsprecher für unsere Anliegen zu haben und die Diskussion auf Augenhöhe weiterführen zu können“, sagte Heil. Bätzing gelte als „bescheidener Reformer“.

Kraft und Mut

Im Februar 2019 hatte Bätzing erklärt, der Pflichtzölibat solle abgeschafft werden. Den Zölibat hält er als Lebensform jedoch weiterhin für wertvoll, da auch Jesus so gelebt habe. Bei der heutigen Pressekonferenz zur Bekanntgabe seiner Wahl sagte Bätzing, für ihn sei das Abschlussdokument „Querida Amazonía“ zur Amazonas-Synode von Papst Franziskus „nicht als Schlusspunkt, sondern als Aufruf zum Weitergehen“ zu werten. Heil wünschte ihm „Kraft und Mut, die drängenden Fragen unserer Kirche unbeirrt anzugehen“. Die Kfz gehe gerne „wo möglich, diesen Weg gemeinsam“.

Als amtierender Vorsitzender der Unterkommission für den Interreligiösen Dialog der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz habe Bätzing Erfahrung in diesem wichtigen gesellschaftlichen Feld gesammelt, so Heil. Sie sieht darin eine Chance, dass er künftig als Brücke zwischen den Menschen und Religionen fungiert. „Wir leben in einer Zeit, in der Rassismus in erschreckendem Ausmaß um sich greift, wo Hass offen im Netz und auf der Straße gesät und gezeigt wird. Wenn ihm gelingen kann, auch hier als Versöhner aufzutreten, wäre das ein großer Gewinn für ganz Deutschland“, sagte die Kfz-Vorsitzende.

 

Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche gratuliert dem heute in Mainz gewählten neuen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, dem Limburger Bischof Georg Bätzing, und wünscht ihm Gottes Segen und ein gutes kollegiales und dialogisches Wirken innerhalb der Bischofskonferenz und mit dem Kirchenvolk.

Vom neuen Vorsitzenden erwartet Wir sind Kirche ein uneingeschränktes und energische Bekenntnis zum Synodalen Weg, der unter seinem Vorgänger, Kardinal Reinhard Marx, gerade erst und äußerst mühsam begonnen hat. Als Bischof von Limburg ist Bätzing auch Bischof des Bistums, in dem in Frankfurt die Synodalversammlungen tagen und der 3. Ökumenische Kirchentag im Jahr 2021 stattfinden wird.

Aber die außerordentlichen Herausforderungen, vor denen die römisch-katholische Kirche in Deutschland angesichts der Glaubwürdigkeits- und Vertrauenskrise steht, werden nur in kollegialer Gemeinschaft der Bischöfe, im konstruktiven Dialog mit Priestern, mit allen pastoralen Mitarbeitenden und mit dem Kirchenvolk sowie in enger Anbindung mit Papst Franziskus und seinem Reformkurs bewältigt werden können.

Angesichts des jahrzehntelangen Reformstaus, des Glaubwürdigkeitsverlust der Kirchenleitung besonders durch die Vertuschung sexualisierter Gewalt und der anhaltend hohen Kirchenaustrittszahlen stellt sich für die Bischöfe zunehmend die grundlegende Frage der Relevanz von Kirche. Deshalb wird die gesamte Bischofskonferenz zu einem neuen kooperativen und partizipativen Selbstverständnis finden müssen, dass auch das Zentralkomitee der deutschen Katholiken und das Kirchenvolk mit einbezieht.

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