Mit fünf dezentralen Gottesdiensten im Bistum Würzburg hat am Sonntag die Weihnachtsaktion des katholischen Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat bundesweit begonnen.
Würzburg – In fünf dezentralen Gottesdiensten im Bistum Würzburg ist am Sonntag die Weihnachtsaktion des katholischen Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat bundesweit eröffnet worden. Würzburgs Bischof Franz Jung forderte nach Adveniat-Angaben in der Pfarrkirche Sankt Johannes der Täufer in Hofheim „weltweite Gerechtigkeit. Vor allem für die Menschen in Lateinamerika, denen das Land als Lebensgrundlage durch Enteignung oder Raubbau genommen wird“. Es sei höchste Zeit, den Weckruf Jesu zu hören, damit die Menschen weiter „das gemeinsame Haus“ bewohnen könnten. „Denn wer Amazonien zerstört, der zerstört die Welt“, so Jung.
Der Bischof ergänzte, die im Einklang mit der Schöpfung lebende Landbevölkerung „sichert im Letzten auch unser Überleben im Blick auf das Amazonasgebiet und seine unersetzliche Funktion für das weltweite Klima“. Getreu dem diesjährigen Aktionsmotto „ÜberLeben auf dem Land“ fand die Eröffnung der Adveniat-Weihnachtsaktion in diesem Jahr erstmals dezentral statt, nämlich in ländlichen Regionen des Bistums Würzburg: in Biebelried, Hammelburg, Hofheim und Stockstadt.
Adveniat-Bischof Overbeck: „Achtsamkeit auf die Opfer der Globalisierung“
In Stockstadt rief Adveniat-Bischof Franz-Josef Overbeck aus Essen zur „Achtsamkeit auf die Opfer der Globalisierung“ auf. Zu ihnen gehörten die Menschen auf dem Land in Lateinamerika. „Sie mahnen uns, auf die Schöpfung achtsam zu sein, die Gesetze der Natur und des Menschen in ihrer Ursprünglichkeit zu achten.“
Die ländliche Bevölkerung und die Rhythmen des Lebens auf dem Land seien wegen ihrer Achtsamkeit „der beste Lehrplan für unsere Zivilisation“. Adveniat-Hauptgeschäftsführer Michael Heinz verwies in Hammelburg darauf, dass die Folgen der Corona-Pandemie in Lateinamerika verheerend seien. Keine der Regierungen habe ihm zufolge ein brauchbares Gesundheitssystem aufgebaut.
Die Kirche sei oft die einzige Einrichtung, die auch in den kleinsten Dörfern auf dem Land präsent sei. Sie sei da für die Kranken und Alten, für die allein Gelassenen und behinderten Menschen. Heinz rief deshalb zu Spenden auf. „Gerade in diesem Jahr dürfen wir all jene Menschen nicht vergessen, die unsere Hilfe am dringendsten benötigen: die Armen weltweit, die den Folgen der Pandemie kaum etwas entgegenzusetzen haben.“