Der Leiter des Katholischen Büros Nordrhein-Westfalen, Antonius Hamers, sieht Pfarrgemeinden für coronakonforme Weihnachtsgottesdienste gut aufgestellt.
Köln – Der Leiter des Katholischen Büros Nordrhein-Westfalen, Antonius Hamers, sieht Pfarrgemeinden für coronakonforme Weihnachtsgottesdienste gut aufgestellt. Sowohl unter freiem Himmel als auch in den Kirchen seien kreative Angebote geplant, sagte er dem Kölner Online-Portal domradio.de am Montag. Vielerorts seien Anmeldeverfahren vorgesehen. Zudem gebe es digitale Formate und Hausgottesdienste für Menschen, die wegen der Pandemie nicht zu den Kirchen kommen könnten oder wollten.
Hamers zufolge sind Gottesdienste unter den geltenden Corona-Auflagen verantwortbar. Die Zusammenkünfte böten Gelegenheiten für Trost und Zuversicht. „Insofern finde ich es ganz wichtig, dass Menschen dieses Angebot gemacht wird und dass Gemeinden da jetzt nicht hingehen und sagen: Wir verzichten auf unsere Gottesdienste, auf unsere Weihnachtsgottesdienste“, so der Geistliche.
Besprechungen über Gottesdienste mit NRW-Landesregierung noch am Montag
Hamers kündigte Besprechungen mit der nordrhein-westfälischen Landesregierung noch am Montag an. Darin werde es vor allem um eine sogenannte Hotspot-Strategie gehen. „An den Orten, an denen die Inzidenzen über 200 steigen, da muss man sehen, dass man diese Regeln eventuell insbesondere auf diese Situation anpasst.“
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder hatten sich am Sonntag darauf verständigt, die Lockdown-Regeln in Deutschland ab Mittwoch zu verschärfen. Öffentliche Gottesdienste unter Corona-Auflagen sollen jedoch weiterhin möglich sein – also auch über Weihnachten, wenn traditionell viele Menschen in die Kirchen kommen. In diesem Jahr werden die Teilnehmerzahlen wegen der Abstandsregeln reduziert sein. Zudem gelten unter anderem eine Maskenpflicht auch am Platz und ein Gesangsverbot. Die Bestimmungen müssten strikt eingehalten werden, mahnte Merkel.
Bischof Overbeck empfiehlt Kontakte im kirchlichen Leben weiter zu reduzieren
Am Sonntag hatte der katholische Bischof von Essen, Franz-Josef Overbeck, empfohlen, alle nicht zwingend notwendigen Kontakte im kirchlichen Leben weiter zu reduzieren. Die öffentlichen Gottesdienste sollten möglichst auf die Sonn- und Feiertage beschränkt werden, sagte er am Sonntag nach Beratungen mit dem Krisenstab in seinem Bistum. „Ich bin mir sehr bewusst, dass eine breite Öffentlichkeit sehr kritisch auf die Möglichkeiten der Religionsgemeinschaften blickt, unter bestimmten Bedingungen weiterhin Gottesdienste feiern zu dürfen“, ergänzte der Ruhrbischof: „Wir sollten deshalb sehr sorgsam und sensibel an den kommenden Feiertagen von dieser Möglichkeit Gebrauch machen.“