Erstmals wird eine Frau Generalsekretärin der Bischofskonferenz

Erstmals übernimmt eine Frau die Leitung des Sekretariats der katholischen Deutschen Bischofskonferenz.
Bonn (KNA) Erstmals übernimmt eine Frau die Leitung des Sekretariats der katholischen Deutschen Bischofskonferenz. Die Bischöfe wählten am Dienstag auf ihrer Frühjahrsvollversammlung Beate Gilles (50) als Generalsekretärin der Konferenz und zugleich als Geschäftsführerin des Verbandes der Diözesen Deutschlands (VDD). Sie tritt am 1. Juli die Nachfolge von Hans Langendörfer an, der Anfang Januar 2021 nach 24 Jahren in den Ruhestand getreten war.

Beate Gilles –Foto: EPA-EFE/SASCHA STEINBACH/DBK

Erstmals übernimmt eine Frau die Leitung des Sekretariats der katholischen Deutschen Bischofskonferenz. Die Bischöfe wählten am Dienstag auf ihrer Frühjahrsvollversammlung Beate Gilles (50) als Generalsekretärin der Konferenz und zugleich als Geschäftsführerin des Verbandes der Diözesen Deutschlands (VDD). Sie tritt am 1. Juli die Nachfolge von Hans Langendörfer an, der Anfang Januar 2021 nach 24 Jahren in den Ruhestand getreten war.

Der Konferenzvorsitzende, Bischof Georg Bätzing, bezeichnete die Wahl als starkes Zeichen, “dass die Bischöfe ihrer Zusage nachkommen, Frauen in Führungspositionen zu fördern”. Gilles gelte als profunde Theologin, stark in den Strukturen der Kirche vernetzt und mit besten organisatorischen Fähigkeiten ausgestattet. Die Bewerber-Auswahl sei in einer Kommission mit seinem stellvertretenden Vorsitzenden, Osnabrücks Bischof Franz-Josef Bode, und dem Würzburger Bischof Franz Jung, sowie einer Personalberatungs-Agentur getroffen worden. Mit der Veränderung des Titels “Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz” passe man sich den internationalen Gegebenheiten an, zumal das kirchliche Recht diese Begrifflichkeit verwende.

Gilles betonte: “Es ist ein großer Schritt, diese Stelle anders zu besetzen.” Als Laientheologin werde ihr sicher eine besondere Aufmerksamkeit zuteil, fügte die 50-Jährige hinzu. Alle Amtsinhaber vor ihr waren Geistliche. Sie sprach von einer herausfordernden, “aber auch spannenden Phase für die katholische Kirche in Deutschland”. Mit dem Reformdialog des Synodalen Wegs habe etwas Neues begonnen.

Gilles, am 2. Mai 1970 in Hückeswagen im Bergischen Land geboren, studierte von 1989 bis 1995 an der Universität Bonn katholische Religionslehre und Deutsch. 2000 promovierte sie mit einer liturgiewissenschaftlichen Arbeit zu Gottesdienstübertragungen in den Medien. Von 2000 bis 2010 war sie Leiterin und Geschäftsführerin des Katholischen Bildungswerkes Stuttgart. Seit 2010 ist sie Dezernentin für Kinder, Jugend und Familie im Bistum Limburg. Gilles ist seit Januar 2021 Beauftragte der hessischen Bistümer im Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks. Sie ist zudem seit 2020 ehrenamtliche Bundesvorsitzende von IN VIA Deutschland, dem katholischen Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit.

Gilles ist unverheiratet und hat keine Kinder; sie sei aber durch Nichten und Neffen “familiär gut eingebunden”. Eine private Leidenschaft sei ihr wohl auch für ihre neue Aufgabe sicher hilfreich: “Ich habe einen langen Atem, ich bin Ausdauersportlerin. Das heißt, ich weiß, dass ein Marathon sich nicht auf seinen 40 Kilometern entscheidet, sondern auf den 1.000 Kilometern im Training – das ist meine Distanz!”

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) begrüßte die Wahl einer Frau. Präsident Thomas Sternberg sprach von einem “starken Zeichen”. Auch die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) gratulierte der neuen Generalsekretärin zur Wahl: “Das ist ein deutliches Zeichen der deutschen Bischöfe, Dr. Beate Gilles zur ersten Frau und zur ersten Laiin in dieses Amt zu wählen. Wir freuen uns, dass sie die Zeichen der Zeit erkannt haben.”

kna