Der Sozialverband Diakonie hat von der Regierung mehr Anstrengungen für sozialen Wohnraum gefordert.
Berlin – Der Sozialverband Diakonie hat von der Regierung mehr Anstrengungen für sozialen Wohnraum gefordert. “Nach wie vor fehlen bezahlbare Wohnungen und die Mieten sind insbesondere in Ballungsgebieten dramatisch gestiegen”, sagte Diakonie-Sozialvorstand Maria Loheide am Dienstag in Berlin. Die Corona-Pandemie verschärfe die Situation, “da viele Menschen durch Kurzarbeit und Jobverlust ihre Miete nicht mehr zahlen können”. Dass es bundesweit immer weniger Sozialwohnungen gebe, sei “ein großes Problem”. Um mehr bezahlbaren, bedarfsgerechten und inklusiven Wohnraum zu schaffen, brauche es “einen Kraftakt auf allen Ebenen”. Die Bundesregierung will am Dienstag Bilanz ihrer sogenannten Wohnraumoffensive ziehen.
Diakonie: Förderprogramme und schnellere und einfachere Verfahren
Der Bund müsse “gerade in der Niedrigzinsphase die Attraktivität der sozialen Wohnraumförderung verstärken und den zweckgebundenen Einsatz der Mittel sichern”. Auf Länderebene seien Förderprogramme und schnellere und einfachere Verfahren bei der Antragstellung auf kommunaler Ebene nötig, so Loheide. “Gut zu wohnen ist ein Grundbedürfnis und gehört zur Existenzsicherung von Menschen.” Angemessener Wohnraum sei Voraussetzung für ein Leben in Gesundheit und Wohlbefinden.
Im September 2018 hatten Union und SPD vereinbart, 1,5 Millionen neue Wohnungen und Eigenheime zu schaffen, zwei Milliarden Euro in den sozialen Wohnungsbau zu stecken und die Rechte von Mietern zu stärken. Schon im Vorfeld des Treffens kritisierten die Immobilienwirtschaft, Sozial- und Mieterverbände, dass die Ziele nicht annähernd erreicht worden seien.