Köln: Diözesanrat kritisiert Woelki erneut

Die Laien im Erzbistum Köln fühlen sich von ihrem Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki nicht ernst genommen. Auf der Sondersitzung des Diözesanrats zum sexuellen Missbrauch durch Priester im Erzbistum wurde ihm vorgeworfen, die Unwahrheit zu sagen.
Die Laien im Erzbistum Köln fühlen sich von ihrem Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki nicht ernst genommen. Auf der Sondersitzung des Diözesanrats zum sexuellen Missbrauch durch Priester im Erzbistum wurde ihm vorgeworfen, die Unwahrheit zu sagen. Erst kurz vor Beginn der Sitzung erreicht die Mitglieder der Vollversammlung ein Brief von Kardinal Woelki. In seinem Schreiben wirft der Kardinal dem Diözesanrat vor, Stellungnahme an Stellungnahme zu reihen, den Dialog mit ihm jedoch nicht fruchtbar zu führen.

Tim Kurzbach. –Foto: Dirk Dehmel für Klingenstadt Solingen

Die Laien im Erzbistum Köln fühlen sich von ihrem Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki nicht ernst genommen. Auf der Sondersitzung des Diözesanrats zum sexuellen Missbrauch durch Priester im Erzbistum wurde ihm vorgeworfen, die Unwahrheit zu sagen. Erst kurz vor Beginn der Sitzung erreicht die Mitglieder der Vollversammlung ein Brief von Kardinal Woelki.

Woelki kritisiert Diözesanrat

In seinem Schreiben wirft der Kardinal dem Diözesanrat vor, Stellungnahme an Stellungnahme zu reihen, den Dialog mit ihm jedoch nicht fruchtbar zu führen. Die Teilnehmenden der Vollversammlung nehmen den Inhalt des Briefes als „verschobene Wahrheit“ wahr. „Kardinal Woelki ist zu den Vollversammlungen des Diözesanrates eingeladen, hat daran jedoch seit mehreren Jahren nicht teilgenommen“, erklärte Tim-O. Kurzbach, Vorsitzender des Diözesanrates der Katholiken im Erzbistum Köln.

Für Kurzbach ist das unverständlich. „In dieser Situation, in der wir gerade sind, muss man als Bistumsleitung doch alles dafür tun hier in der Vollversammlung präsent zu sein und miteinander zu sprechen. Kirche lebt von unten, das ist unsere tiefe Überzeugung“, sagte Kurzbach. „Jetzt erst recht werden wir dem Kardinal am Samstag im Diözesanpastoralrat nahelegen „das Fleisch auf den Grill zu legen“, wie es auch der Heilige Vater in seinem Schreiben an Kardinal Marx fordert.

„Toter Punkt“ erreicht

Das Erzbistum habe mit Kardinal Woelki „einen toten Punkt“ erreicht. „Einen Punkt, an dem wir wirklich leiden. Wir nehmen mit Bitterkeit wahr, dass wir nicht mehr weiterkommen.“ Die Kräfte aller Beteiligter seien am Ende. „Unser Bistum muss wiederbelebt werden. Es darf jetzt keine lange Hängepartie mehr geben, denn sie würde unser Bistum vollends demontieren.“ Es müsseklar sein, dass die großen Fragen im Bistum nicht geklärt seien