Papst fordert zum Handeln auf

Papst Franziskus hat angesichts der Covid-19-Pandemie jeden zum Handeln aufgerufen. „Wir können nicht resignieren und tatenlos zusehen, wir können nicht gleichgültig oder apathisch bleiben, ohne Verantwortung für andere und für die Gesellschaft zu übernehmen.“
Tarent/Vatikanstadt – Papst Franziskus hat angesichts der Covid-19-Pandemie jeden zum Handeln aufgerufen. "Wir können nicht resignieren und tatenlos zusehen, wir können nicht gleichgültig oder apathisch bleiben, ohne Verantwortung für andere und für die Gesellschaft zu übernehmen", heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief des Papstes an die Teilnehmer der 49. Sozialwoche der Katholiken in Italien.

Papst Franziskus –Archivfoto: © Palinchak | Dreamstime.com

Papst Franziskus hat angesichts der Covid-19-Pandemie jeden zum Handeln aufgerufen. „Wir können nicht resignieren und tatenlos zusehen, wir können nicht gleichgültig oder apathisch bleiben, ohne Verantwortung für andere und für die Gesellschaft zu übernehmen“, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief des Papstes an die Teilnehmer der 49. Sozialwoche der Katholiken in Italien. Er verstehe das Bedürfnis der Teilnehmer, sich zu treffen, einander zu sehen, zu lächeln, zu planen, zu beten und zu träumen, so Franziskus. Seine Hoffnung sei, dass die Sozialwoche eine synodale Erfahrung werde. Denn es sei nötig, das Leiden der Armen, der Verzweifelten und der Familien zu hören; das Leid derer, die ausgebeutet und ausgenutzt würden.

Franziskus verwies dabei auf junge Flüchtlinge und Migranten, auf arbeitslose Frauen oder Frauen, die sich zwischen Mutterschaft und Beruf entscheiden müssten. Er wies auch auf Arbeitnehmer hin, die in der Pandemie ihre Arbeit verloren hätten, Migranten, die sich nicht integrieren könnten oder Senioren, die ihrer Einsamkeit überlassen wurden. Die Begegnungen mit diese Menschen müssten das Handeln des Einzelnen beeinflussen und ändern. Ebenso appellierte das Kirchenoberhaupt an Priester, nicht „in den Sakristeien zu bleiben“ und sich als „elitäre Gruppe“ abzuschotten. Christliche Gemeinschaften müssten hinausgehen. Es gehe nicht darum, nach einfachen Lösungen zu suchen, um diejenigen zu schützen, die bereits in Sicherheit seien. Nötig seien „dauerhafte Veränderungsprozesse zum Nutzen der jüngeren Generationen“.

Spontane Videobotschaft von Franziskus

In einer spontanen Videobotschaft wandte sich Franziskus am Donnerstagabend zudem mit einer „Liebkosung“ an alle weinenden Eltern von Tarent. Er bete für alle Mütter und Väter, die wegen des Todes oder Leidens ihrer Kinder weinten. Auch ermutigte er die bei der Konferenz anwesenden Jugendlichen, sich besonders einzubringen bei der Frage der Zukunft des Planeten: „Ihr seid die Gegenwart“, so Franziskus. Im süditalienischen Tarent steht das größte Stahlwerk Europas. Die Umweltschädigung durch das Werk haben Forschern zufolge zu deutlich erhöhten Krebsraten vor allem bei Kindern und Jugendlichen in der Region geführt. Anfang des Jahres wurden mehrere Verantwortliche in erster Instanz zu langen Haftstrafen verurteilt.

Die von der Italienischen Bischofskonferenz organisierte 49. Sozialwoche der Katholiken in Italien findet von Donnerstag bis Sonntag in Tarent statt. Thema des Treffens ist „Der Planet, den wir uns wünschen. Umwelt, Arbeit, Zukunft. Alles ist miteinander verbunden“. Der Konferenzvorsitzende, Kardinal Gualtiero Bassetti, bekräftigte bei der Eröffnung, dass dieses Treffen ohne Zweifel Ausdruck sei einer „Kirche, die sich öffne und mit der Welt in den Dialog trete“.

Von Anna Mertens (KNA)