Papst und Joe Biden sprechen über Pandemie und Klimakrise

Papst Franziskus und US-Präsident Joe Biden haben sich vor dem G20-Gipfel in Rom über die anhaltende Corona-Pandemie und die weltweite Klimakrise ausgetauscht.
Vatikanstadt – Papst Franziskus und US-Präsident Joe Biden haben sich vor dem G20-Gipfel in Rom über die anhaltende Corona-Pandemie und die weltweite Klimakrise ausgetauscht. Wie das Weiße Haus am Freitag mitteilte, dankte der katholische Politiker Franziskus für dessen vielfältiges Engagement. Der Papst sei einer der führenden Köpfe im Kampf gegen den Klimawandel und setze sich für eine gerechte Verteilung von Impfstoffen ein. Überdies gebe das Kirchenoberhaupt all jenen eine Stimme, die unter Armut, Krieg und Verfolgung litten.

Joe Biden (Foto: © Palinchak | Dreamstime.com)

Papst Franziskus und US-Präsident Joe Biden haben sich vor dem G20-Gipfel in Rom über die anhaltende Corona-Pandemie und die weltweite Klimakrise ausgetauscht. Wie das Weiße Haus am Freitag mitteilte, dankte der katholische Politiker Franziskus für dessen vielfältiges Engagement. Der Papst sei einer der führenden Köpfe im Kampf gegen den Klimawandel und setze sich für eine gerechte Verteilung von Impfstoffen ein. Überdies gebe das Kirchenoberhaupt all jenen eine Stimme, die unter Armut, Krieg und Verfolgung litten.

Die Audienz im Vatikan dauerte mit rund 90 Minuten ungewöhnlich lange. Das Papsttreffen von Donald Trump im Jahr 2017 hatte nur 30 Minuten gedauert. Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen kam die präsidiale Wagenkolonne zur Mittagszeit auf dem Damasushof des Apostolischen Palastes an. Biden wurde von seiner Ehefrau Jill und einer umfangreichen Delegation begleitet, der unter anderem US-Außenminister Anthony Blinken angehörte. Es war das erste Treffen Bidens mit Franziskus als Präsident der Vereinigten Staaten. Der regelmäßige Kirchgänger ist nach John F. Kennedy der zweite Katholik in der Geschichte der USA, der das höchste Staatsamt bekleidet.

Nach Angaben des Weißen Hauses traf der 78-Jährige auch zu einem Gespräch mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin zusammen. Dabei sei es um Initiativen zur Verteilung von Impfstoffen in Entwicklungsländern gegangen. Der Präsident habe dem Vatikan außerdem dafür gedankt, dass er sich auf diplomatischer Ebene für politische Häftlinge in Venezuela und Kuba einsetze.

Der Vatikan bezeichnete die Atmosphäre bei den verschiedenen Unterredungen in einem eigenen Statement als „herzlich“. Man wolle sich gemeinsam für den Schutz des Planeten und im Kampf gegen Covid-19 engagieren. Das Thema Migration und Flüchtlinge sei ebenfalls erörtert worden, hieß es.

Ob bei dem Besuch das heikle Thema Abtreibung zur Sprache kam, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Biden gilt als Befürworter einer liberalen Abtreibungsgesetzgebung. Die US-Bischofskonferenz hatte ihn deshalb in der Vergangenheit mehrfach scharf kritisiert. Über eine mögliche Verweigerung der Kommunion wird seit Monaten diskutiert. Der Papst sprach sich jüngst gegen solche Überlegungen aus. „Die Kommunion ist keine Auszeichnung für perfekte Menschen“, betonte er Mitte September.

Für Irritationen im Vorfeld der Biden-Audienz sorgte ein weitgehender Ausschluss von Medienvertretern. Eine Live-Übertragung von der Begrüßung zwischen Papst und Präsident wurde kurzfristig abgesagt, was zu Beschwerden zahlreicher Journalisten führte. Eine genaue Begründung für das Vorgehen nannte der Vatikan nicht. Sprecher Matteo Bruni verwies darauf, dass der geänderte Plan dem „normalen Prozedere“ für die Empfänge von Staatsgästen während der Corona-Pandemie entspreche.

Das G20-Treffen in Rom ist in diesem Jahr quasi die Vorbereitung auf die Klimakonferenz COP26. Diese beginnt am Sonntag direkt im Anschluss im schottischen Glasgow. Franziskus warnte am Freitag in einer vom britischen Sender BBC ausgestrahlten Ansprache vor einer „unbewohnbaren Welt“. Er rief die Konferenz-Teilnehmer auf, Antworten auf die gegenwärtige ökologische Krise zu finden und der künftigen Generation Hoffnung zu spenden.

Von Alexander Pitz (KNA)