Die Wahl eines neuen Präsidiums steht am Freitag auf der Tagesordnung der Herbstvollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken ZdK.
Die Wahl eines neuen Präsidiums steht am Freitag auf der Tagesordnung der Herbstvollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken ZdK. Der bisherige Präsident Thomas Sternberg (69) hatte angekündigt, nach sechs Jahren Amtszeit nicht mehr für den Posten an der Spitze des höchsten repräsentativen Gremiums der katholischen Laien in Deutschland zu kandidieren. Auch drei seiner vier Vize wollen sich zurückziehen.
Das bis Samstag dauernde Treffen findet trotz der aktuell hohen Corona-Infektionszahlen als Präsenzveranstaltung in Berlin statt. Dorthin will das Katholikenkomitee Anfang kommenden Jahres auch sein bislang in Bonn ansässiges Generalsekretariat verlegen. Um die Nachfolge Sternbergs bewerben sich die Sozialwissenschaftlerin Irme Stetter-Karp (65) und der Theologe und Unternehmensberater Ulrich Hemel (65).
Stetter-Karp warnte in einem Interview des Portals katholisch.de davor, sich zu sehr in binnenkirchlichen Debatten zu verlieren. „Wir können es uns nicht leisten, uns ins gesellschaftspolitische Abseits zu spielen“, so die Vizepräsidentin des Deutschen Caritasverbands. Hemel sagte, er wünsche sich eine größere Vielfalt im ZdK. „Junge Menschen fehlen oft.“ Zudem beschäftige ihn die Frage der Diversität, „etwa eine stärkere Gleichberechtigung von Frauen“.
Der scheidende ZdK-Präsident Sternberg blickte im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) auf die Folgen der Pandemie. Gerade in der Corona-Zeit zeige sich, dass der Zwang zur Selbstoptimierung an seine Grenzen komme, wenn es um Tod und Krankheit gehe. Bei der Sinnsuche könne der Glaube der Kirchen helfen: „Und wenn es nur die eine Stunde Gottesdienst ist, in der ich außerhalb von Konsum und Produktion, von Nutzen und Effekt in einer anderen Welt leben darf.“