Bericht: Neue Satellitendaten zeigen dramatische Wasserverluste

Deutschland hat in den vergangenen 20 Jahren laut Experten dramatisch an Wasser verloren. Der Verlust entspreche der gesamten Wassermenge des Bodensees, wie neue Analysen zeigen.
Bericht: Neue Satellitendaten zeigen dramatische Wasserverluste München – Deutschland hat in den vergangenen 20 Jahren laut Experten dramatisch an Wasser verloren. Der Verlust entspreche der gesamten Wassermenge des Bodensees, wie neue Analysen zeigen, die erstmals in der Fernsehdokumentation "Bis zum letzten Tropfen" (Mittwoch, 21.45 Uhr, ARD) veröffentlicht werden. Die Doku ist Teil des ARD-Events #unserWasser, der an diesem Tag beginnt.

Der Bodensse bei Konstanz –Foto:Wolfgang Vogt/Pixabay

Deutschland hat in den vergangenen 20 Jahren laut Experten dramatisch an Wasser verloren. Der Verlust entspreche der gesamten Wassermenge des Bodensees, wie neue Analysen zeigen, die erstmals in der Fernsehdokumentation “Bis zum letzten Tropfen” (Mittwoch, 21.45 Uhr, ARD) veröffentlicht werden. Die Doku ist Teil des ARD-Events #unserWasser, der an diesem Tag beginnt.

Regionen mit dem höchsten Wasserverlust weltweit

Deutschland gehört Daten der Satellitenmission “Grace” zufolge zu den Regionen mit dem höchsten Wasserverlust weltweit, wie es hieß. Der wissenschaftliche Leiter des Projekts, Jay Famiglietti vom Global Institute for Water Security, hat die Satellitenforschung im Auftrag der NASA und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt ausgewertet. Seit der Jahrtausendwende verliere das Land 2,5 Kubik-Kilometer Wasser jährlich. Zusammengenommen ebenso viel Wasser, wie der Bodensee enthält. Stark betroffen sind die Region um Lüneburg, Baden-Württemberg und Bayern, so die ARD.

Die Grace-Satelliten messen demnach Veränderungen der Schwerkraft der Erde, die etwa durch den unterschiedlichen Wassergehalt entstehen. Vor allem steigende Temperaturen in der Klimakrise führen zu mehr Verdunstung und damit zu Wassermangel, wie weitere Analysen zeigten. Während anhaltender Trockenphasen – wie im Sommer 2018 – ist es den Experten zufolge bereits zu regionalen Problemen mit der öffentlichen Wasserversorgung gekommen.

„Systemisches Defizit“

“Diese Informationen sind bei uns noch nicht veröffentlicht, und sie stützen das Bild, dass wir letztendlich ein systemisches Defizit haben”, kommentiert Martin Grambow von der Bund-Länder Arbeitsgemeinschaft Wasser in der Doku. Das Unangenehme dabei sei: “Das geht lange, lange Zeit gut, und wenn es dann aber merkbar wird, dann ist es bei weitem zu spät”, so der Wassermanager.

kna