Der ukrainische katholische Erzbischof Mieczyslaw Mokrzycki hält trotz des Krieges einen Besuch von Papst Franziskus in dem Land für möglich.
Warschau/Lwiw – Der ukrainische katholische Erzbischof Mieczyslaw Mokrzycki hält trotz des Krieges einen Besuch von Papst Franziskus in dem Land für möglich. Das Kirchenoberhaupt könne in der Ukraine zwar nicht mit einer großen Gruppe von Gläubigen zusammenkommen, sagte der römisch-katholische Erzbischof von Lwiw (Lemberg) im Interview der polnischen Nachrichtenagentur KAI. Doch seiner Meinung nach könne der Papst nicht nur in die Westukraine reisen, sondern auch nach Kiew oder Odessa.
„Die Ukraine wartet auf den Heiligen Vater, sogar in dieser schwierigen Kriegssituation“, so Mokrzycki. Damit verbinde er die große Hoffnung auf ein Ende der Gefechte. Er erinnerte an den gemeinsamen Kiew-Besuch der Regierungschefs der EU-Staaten Polen, Tschechien und Slowenien von Mitte März. Die Kirche in der Ukraine wünsche sich schon lange, dass der Papst in das Land komme. Bevor der neue Vatikanbotschafter in der Ukraine, Erzbischof Visvaldas Kulbokas, im September 2021 nach Kiew gereist sei, habe ihm Franziskus gesagt, er wolle 2022 in das osteuropäische Land kommen, fügte er hinzu.
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte den Papst nach eigenen Angaben am 22. März in einem Telefonat in sein Land eingeladen. „Ich glaube, dass wir imstande sind, diesen wichtigen Besuch zu organisieren, der jeden von uns, jeden Ukrainer, unmissverständlich unterstützen würde“, sagte er in einer Videoansprache.
Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine vor gut einem Monat reiste kein ausländisches Staatsoberhaupt mehr in das Land. Mitte März besuchte allerdings der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, Peter Maurer, für mehrere Tage Kiew und sprach mit B ehördenvertretern über humanitäre Hilfe, den Zugang zu Kriegsgefangenen und den Transport von Leichen.