Der 104. Deutsche Katholikentag wird 2026 in Würzburg stattfinden. Dies hat die Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) in Berlin am Samstag einstimmig beschlossen.
Der 104. Deutsche Katholikentag wird 2026 in Würzburg stattfinden. Dies hat die Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) in Berlin am Samstag einstimmig beschlossen. Sie folgte damit der Einladung des Bischofs der Diözese Würzburg, Dr. Franz Jung.
„Ich freue mich aus ganzem Herzen, Sie zum 104. Deutschen Katholikentag in Würzburg einladen zu dürfen. Würzburg ist eine offene und herzliche Gastgeberstadt“, sagte Jung. „Hier feiern wir ein Fest der Gemeinschaft, des Glaubens, der Vielfalt und des Diskurses.“ Nach 1864, 1877, 1893 und 1907 finde nun nach über hundert Jahren wieder ein Katholikentag in Würzburg statt. „Wir sehen dem Großereignis bereits jetzt mit Vorfreude und Spannung entgegen“, so Jung.
Wie Jung betonte, spielt die Stadt auch in weiterer Hinsicht eine wichtige Rolle für den Katholizismus in Deutschland. So habe die Deutsche Bischofskonferenz, das Gremium der katholischen Diözesan- und Weihbischöfe, dort mit einem ersten Treffen ihren Anfang genommen. Zudem verwies Jung auf die Würzburger Synode (1971-1975), auf der die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) für Deutschland umgesetzt wurden.
Bischof Jung grüßte die Vollversammlung in Berlin in einer digitalen Zuschaltung. Mit ihm lud auch der Vorsitzende des Diözesanrats, Dr. Michael Wolf, nach Würzburg ein. „Würzburg hat ganz eigene Vorzüge. Die Stadt bietet für einen kleineren Katholikentag perfekte Voraussetzungen. Wir sehen darin die große Möglichkeit, den Katholikentag weiterzuentwickeln und ihm ein inhaltlich wie auch organisatorisch verschlanktes Format zu geben. Stadtbild, fränkische Lebensart und nicht zuletzt die aufgeschlossene Bevölkerung werden zudem ihre Anteile zu einer nachhaltigen und dichten Atmosphäre beitragen.“ Der Diözesanrats-Vorsitzende betonte, der Katholikentag solle „den christlichen Glauben offen in die säkulare Welt hineintragen“.
Auch Dr. Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, unterstrich die Vorfreude auf die katholische Großveranstaltung. „Katholikentage sind ein Ort der Hoffnung, Mitgestaltung und Zusammenkunft. Dort können Menschen über all die Themen reden, die sie und die Gesellschaft beschäftigen.“ Sie freue sich sehr, dass die Diözese Würzburg „uns eingeladen hat zu einem lebendigen und vielfältigen Glaubensfest“.
Katholikentage werden vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken veranstaltet. Gastgeber ist alle zwei Jahre ein anderes Bistum in Deutschland. Bevor es nach Würzburg geht, findet vom 29. Mai bis zum 2. Juni 2024 der 103. Deutsche Katholikentag in Erfurt unter dem Leitwort „Zukunft hat der Mensch des Friedens“ statt.
rwm/kna
Stichwort: Katholikentag
Katholikentage sind mehrtägige Großveranstaltungen, bei denen sich die Kirche mit ihren Verbänden und Institutionen öffentlich präsentiert. Sie finden in der Regel alle zwei Jahre in wechselnden Städten statt. Oft kommt dazu auch politische Prominenz bis hin zum Bundespräsidenten und zum Bundeskanzler.
Bei Katholikentagen diskutieren Zehntausende über gesellschaftspolitische und kirchliche Themen und feiern Gottesdienste. Zuletzt prägten Teilnehmende mit ihrem Eintreten für Frieden und Umweltschutz sowie für ökumenische Fragen die Treffen. Veranstalter ist das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), Gastgeber ist die jeweilige Diözese des Austragungsortes.
Die Geschichte der Katholikentage in Deutschland reicht bis 1848 zurück. Von ihnen gingen immer wieder Impulse aus, etwa für eine katholisch-sozialen Bewegung oder den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg. In der NS-Zeit gab es keine Katholikentage. Das 1933 geplante Treffen wurde abgesagt, nachdem die Nationalsozialisten eine „Treueerklärung für Führer und Reich“ gefordert hatten. Die nächsten Katholikentage finden 2024 in Erfurt und 2026 in Würzburg statt.