Lebensmittelabfälle halbieren: Özdemir sieht wichtigen Schritt

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Handelsunternehmen und das Bundesernährungsministerium unterzeichneten am Dienstag einen Pakt gegen Lebensmittelverschwendung.
Lebensmittelabfälle halbieren: Özdemir sieht wichtigen Schritt

Cem Özdemir –Foto: © Sedat Mehder (CC BY 3.0)

Künftig sollen deutlich weniger im Handel nicht verkaufte Lebensmittel im Müll landen. Einen entsprechenden Pakt gegen Lebensmittelverschwendung unterzeichneten Handelsunternehmen und das Bundesernährungsministerium am Dienstag. Demzufolge sollen die Lebensmittelabfälle bei den teilnehmenden Unternehmen bis 2025 um 30 Prozent reduziert und bis 2030 halbiert werden. Die Vereinbarung trete sofort in Kraft und sei zunächst bis Ende 2031 gültig.

Konkret verpflichten sich die Unternehmen etwa, die Weitergabe noch genießbarer Lebensmittel auszubauen. In erster Linie sollen soziale Einrichtungen und Tafeln die Empfänger sein, mit denen die Zusammenarbeit verstetigt werden soll. Daneben sei auch eine Weitergabe an die eigenen Mitarbeitenden sowie Verteilnetzwerke wie Foodsharing möglich. Nicht mehr verwendbare Nahrung soll zudem nach Möglichkeit nicht weggeworfen, sondern weiter verwehrtet werden, vor allem als Tiernahrung. Insgesamt wurden 40 konkrete Einzelmaßnahmen zur Abfallvermeidung aufgenommen, wie es hieß.

Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) bewertete den Pakt als wichtigen Schritt, um die Nationale Strategie zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung weiterzuführen. Zwar basiere der Pakt weiterhin auf einer freiwilligen Verpflichtung der Unternehmen, habe aber dennoch verbindliche Regeln festgelegt. “Im Zentrum steht das Miteinander anhand konkreter Ziele und Maßnahmen, die auch überprüft werden und zu denen die Unternehmen öffentlich Rechenschaft ablegen”, betonte der Minister. Die Umsetzung der Vereinbarung wird demnach jährlich von Expertinnen und Experten des Braunschweiger Thünen-Instituts überprüft. Die Ergebnisse sollen veröffentlicht werden.

Zu den Unterzeichnern gehören einige der großen Supermarktketten in Deutschland, darunter Aldi Süd und Nord, Lidl, Kaufland, Edeka und Rewe sowie die Großhandelsunternehmen Metro, Transgourmet und Chefs Culinar.

Jährlich werden in Deutschland rund elf Millionen Tonnen an Lebensmitteln weggeworfen, davon fast 60 Prozent in Privathaushalten. Auf den Handel entfallen dabei mit 800.000 Tonnen rund sieben Prozent.

kna