Tafeln schlagen Alarm und fordern bessere Politik gegen Armut

Der Dachverband Tafel Deutschland fordert angesichts einer drastisch gestiegenen Zahl von Bedürftigen eine neue Politik zur Armutsbekämpfung.
Passau – Der Dachverband Tafel Deutschland fordert angesichts einer drastisch gestiegenen Zahl von Bedürftigen eine neue Politik zur Armutsbekämpfung. Im bundesweiten Durchschnitt seien im vergangenen Jahr 50 Prozent mehr Menschen zu Tafeln gekommen, sagte der Vorstandsvorsitzende des Dachverbands, Jochen Brühl, den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Freitag). "Die Tafeln unterstützen aktuell etwa zwei Millionen Menschen, so viele wie nie zuvor in unserer 30-jährigen Geschichte." Die Einrichtungen könnten aber nicht auffangen, was der Staat nicht schafft. "Es ist genug da, nur nicht gerecht verteilt", sagte Brühl.

Jochen Brühl – Foto: Navina Neusch/Tafel Deutschland e.V.

Der Dachverband Tafel Deutschland fordert angesichts einer drastisch gestiegenen Zahl von Bedürftigen eine neue Politik zur Armutsbekämpfung. Im bundesweiten Durchschnitt seien im vergangenen Jahr 50 Prozent mehr Menschen zu Tafeln gekommen, sagte der Vorstandsvorsitzende des Dachverbands, Jochen Brühl, den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Freitag). “Die Tafeln unterstützen aktuell etwa zwei Millionen Menschen, so viele wie nie zuvor in unserer 30-jährigen Geschichte.” Die Einrichtungen könnten aber nicht auffangen, was der Staat nicht schafft. “Es ist genug da, nur nicht gerecht verteilt”, sagte Brühl.

Die Tafeln kommen demnach an ihre Grenzen. Es sei keine Lösung, dass alle zu den Tafeln kommen, so Brühl. “Armutsbetroffene Menschen müssen schnell, direkt und krisenfest unterstützt werden.” Die Helfer seien “psychisch und physisch am Limit”. Brühl betonte angesichts des Ansturms auf die Tafeln: “Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer werden immer benötigt. Aber Ehrenamt setzt Zeit voraus. Es müssen kreative Möglichkeiten gefunden und Zeitfenster geöffnet werden, damit sich Menschen auch während ihrer Berufs- oder Studienzeit ehrenamtlich engagieren können.”

Zudem stellte Brühl fest: “Vielen Tafeln fehlen Lebensmittel.” Das liege an der gestiegenen Anzahl an Kunden, aber auch daran, dass Supermärkte anders kalkulierten und nicht mehr so viele Lebensmittel übrig blieben. Er begrüße zwar, wenn es weniger Lebensmittelverschwendung gibt, “dadurch erhalten die Tafeln aber eben weniger Spenden, hier sind wir in einer Dilemma-Rolle. Wir sind allerdings kreativ im Akquirieren von Lebensmittelspenden und finden zusätzliche Wege.”

kna