Seit fünf Monaten herrscht Krieg im Heiligen Land. Auch die diesjährige Heilig-Land-Kollekte an Karfreitag steht im Zeichen des bewaffneten Konflikts. Der hat Auswirkungen auf Christen vor Ort und auf Pilger.
Vatikanstadt – Der Vatikan ruft zu Spenden für die Christen im Heiligen Land auf. In einem am Freitag veröffentlichten Brief an die Bischöfe weltweit erinnert der Leiter der vatikanischen Ostkirchenbehörde, Kardinal Claudio Gugerotti, an die Folgen des Krieges. Viele Christen im Heiligen Land könnten die Situation nicht mehr ertragen und verließen die Orte, „an denen ihre Väter und Mütter gebetet und das Evangelium bezeugt haben“.
Dabei ließen sie unter anderem viele Kirchen hinter sich, die „ein integraler Bestandteil der Geschichte und Kultur des Orients“ seien, so Gugerotti. Gleichzeitig kämen wegen des Krieges derzeit weniger Pilger nach Israel und in die Palästinensergebiete. „Wenn sie gehen; wenn sie ihre kleinen Geschäfte in Jerusalem und Palästina verlassen, die für die Pilger bestimmt waren, die nicht mehr dorthin gehen, dann wird der Orient einen Teil seiner Seele verlieren, vielleicht für immer“, warnt der Kardinal.
Die traditionell an Karfreitag durchgeführte weltweite Heilig-Land-Kollekte „Pro Terra Sancta“ kommt den Christen zwischen der Türkei und Eritrea, Israel und dem Irak zugute. Knapp zwei Drittel der Spenden werden über die Kustodie der Franziskaner im Heiligen Land vergeben, ein gutes Drittel über die vatikanische Ostkirchenbehörde. Sie ist zuständig für jene orientalischen Kirchen, die in Gemeinschaft mit dem Papst stehen. Initiiert wurde die Kollekte von Papst Paul VI. (1963-1978).