Eine weiße Fahne für die Ukraine: Die Äußerung von Papst Franziskus am Wochenende hat international für Furore gesorgt. Manche sehen einen Kapitulationsaufruf. Deutschlands Außenministerin zeigt kein Verständnis.
Berlin (KNA) Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zeigt kein Verständnis für die jüngsten Äußerungen von Papst Franziskus zum Ukrainekrieg. Der Vorstoß des Kirchenoberhaupts sei nicht nachvollziehbar für Menschen, die selbst das Kriegsgebiet im Osten des Landes besucht, die Folgen des Angriffs und das Leid der Bevölkerung dort gesehen hätten, sagte Baerbock am Sonntagabend in der ARD-Sendung „Caren Miosga“. „Da frage ich mich: Wo ist da der Papst? Der Papst muss davon wissen.“
In einem Interview hatte der Papst der Ukraine den „Mut zur Weißen Fahne“ und zu Verhandlungen unter internationaler Vermittlung nahegelegt. Vatikansprecher Matteo Bruni erklärte später, der Papst habe „vor allem zu einem Waffenstillstand aufrufen und den Mut zu Verhandlungen wiederbeleben“ wollen.
Baerbock rief dazu auf, in der Unterstützung der Ukraine nicht nachzulassen. „Das, was wir in den vergangenen zwei Jahren geschafft haben, ist, dass wir unglaublich geschlossen aufgetreten sind.“ Sollte es vonseiten des russischen Präsidenten Wladimir Putin auch nur minimale Signale für eine Verhandlungsbereitschaft geben, „dann wäre die ganze Welt da und würde reden. Nur leider sehen wir jeden Tag das Gegenteil.“