Patriarch Kyrill I. protestiert gegen Druck auf ukrainische Kirche

Werbung
Der orthodoxe Moskauer Patriarch Kyrill I. hat sich wegen “neuen eklatanten Beispielen des Drucks auf die Ukrainische Orthodoxe Kirche” (UOK) an UNO-Generalsekretär Antonio Guterres, Papst Franziskus und andere Kirchenoberhäupter gewandt.
Patriarch Kyrill I. protestiert gegen Druck auf ukrainische Kirche

Patriach Kyrill I. –Foto: © Andrey Kholmov | Dreamstime.com

Der orthodoxe Moskauer Patriarch Kyrill I. hat sich wegen “neuen eklatanten Beispielen des Drucks auf die Ukrainische Orthodoxe Kirche” (UOK) an UNO-Generalsekretär Antonio Guterres, Papst Franziskus und andere Kirchenoberhäupter gewandt. Er schrieb ihnen laut Angaben des Moskauer Patriarchats vom 27. April, die Verfolgung von Gläubigen der UOK in der Ukraine “nimmt die Züge eines totalen antireligiösen Terrors an”. Kirchen und Klöster würden geschlossen, ebenso Informationsquellen, die über die Verfolgung berichten würden. Es habe auch Gewaltverbrechen gegeben, so Kyrill I.

Anlass seiner Briefaktion ist die Festnahme des Vorstehers des traditionsreichen UOK-Klosters in der ostukrainischen Stadt Swjatohirsk, Metropolit Arsenij (Jakowenko). Er leitet nicht nur das Kloster mit dem sehr seltenen Ehrentitel “Lawra”, sondern ist auch Vikar der Kiewer Metropolie. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Geistlichen vor, im September 2023 in einem Gottesdienst rechtswidrig Informationen über die lokalen Standorte der ukrainischen Streitkräften mitgeteilt zu haben. Ein Gericht in Dnipro ordnete am 25. April 60 Tage Untersuchungshaft für Arsenij an. Anträge der Verteidigung auf Hausarrest und die Möglichkeit einer Freilassung auf Kaution wurden abgewiesen.

Nach Angaben der UOK hatte der Metropolit die Gläubige nur über die Checkpoints in der Nähe des Klosters unterrichtet. Es gebe Beweise, dass er keine militärsichen Informationen verbreitet haben. Die Vorwürfe gegen ihn seien unbegründet. Wer militärisch relevante Informationen preisgibt und dadurch die eigenen Streitkräfte in Gefahr bringt, kann in der Ukraine mit bis zu acht Jahren Gefängnis bestraft werden.

Unterdessen befreite ein Gericht den Vorsteher des Kiewer Höhlenklosters, Metropolit Pawlo, von seinen Fußfesseln. Er stand seit mehr als einem Jahr unter Hausarrest.

kna