Köln: Assmann wird neuer Generalvikar

Guido Assmann wird neuer Generalvikar des Erzbischofs von Köln. Dies teilte die  Erzdiözese am Montag mit.
Guido Assmann wird neuer Generalvikar des Erzbischofs von Köln. Dies teilte die  Erzdiözese am Montag mit.

Guido Assmann wird neuer Generalvikar. –Foto: Jennifer Rumbach/Erzbistum Köln

Köln – Guido Assmann wird neuer Generalvikar des Erzbischofs von Köln. Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki hat den derzeitigen Dompropst zum 1. Juli 2022 berufen. Dies teilte die Erzdiözese am Montagabend mit. Assmann blickt laut Mitteilung mit großem Respekt auf seine neue Aufgabe: „Die Verwaltung im Generalvikariat zeitgemäß zu organisieren und weiter zu professionalisieren ist eine große, verantwortungsvolle Aufgabe“, sagte er. „Mir ist klar, dass das ein sehr herausfordernder, sicherlich nicht unumstrittener Prozess wird.“ Es erfülle ihn „mit großer Demut und Dankbarkeit“, dass der Kardinal ihm zutraute, in Zeiten des Umbruchs eine entscheidende Rolle zu übernehmen“.

Woelki spricht von der „sehr herausfordernden Situation, in der wir uns im Erzbistum befinden“

Kardinal Woelki betonte, er sei Assmann „sehr dankbar, dass er sich bereiterklärt hat, dieses Amt zu übernehmen, gerade auch angesichts der sehr herausfordernden Situation, in der wir uns im Erzbistum befinden“. Assmann folgt auf Markus Hofmann, der nach rund vier Jahren im Amt seinen Rücktritt angeboten hatte. Im Erzbistum Köln hat vor allem die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen zu einer Vertrauenskrise geführt. Nach Absprache mit Papst Franziskus ging Woelki vergangenen Oktober in eine Auszeit. Bei seiner Rückkehr am Aschermittwoch wurde bekannt, dass er dem Papst seinen Rücktritt angeboten hat. Zugleich warb Woelki um einen Neuanfang und eine zweite Chance. Über das Rücktrittsgesuch muss Franziskus noch entscheiden.

Guido Assmann wurde 1964 in Radevormwald geboren und 1990 zum Priester geweiht. Anschließend war er Kaplan in Eitorf und in Köln-Klettenberg. Von 1998 bis 2007 war er im Pfarrverband Dormagen-Süd als leitender Pfarrer tätig. 2000 wurde er zum Dechanten des Dekanats Dormagen ernannt. 2007 wurde er Oberpfarrer am Quirinusmünster in Neuss und Kreisdechant des Kreisdekanats Rhein-Kreis Neuss, zwei Jahre später zusätzlich Leiter des Pfarrverbands Neuss-Mitte mit den Pfarreien St. Quirin, St. Marien, Hl. Dreikönige und St. Pius X.. Papst Benedikt XVI. ernannte Assmann 2005 zum „Kaplan Seiner Heiligkeit“ mit dem Titel Monsignore. 2017 erfolgte die Ernennung Assmanns zum nichtresidierenden Domkapitular. Im Mai 2020 wählte ihn das Kölner Domkapitel zum Dompropst, seine Amtseinführung erfolgte am 20. September 2020.

Domkapitel in Köln soll über Lösung beraten

„Es wird sich noch zeigen, ob sich meine künftige Aufgabe als Generalvikar mit jener des Dompropstes in Einklang bringen lässt“, sagte Assmann. „Über eine Lösung dieser Frage werden wir in den kommenden Wochen in Ruhe im Domkapitel beraten. Fest steht: Der Dom bedeutet mir viel. Und es bereitet mir große Freude, an dieser weltbekannten Kathedrale mitzutun und mitzugestalten. Wie auch immer sich die Dinge entwickeln: Ich habe fest vor, dem Dom und seinen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eng verbunden zu bleiben.“

Kirchenrechtlich ist ein Generalvikar der persönliche Stellvertreter des Bischofs, er handelt an dessen Stelle („alter ego“) in allen Angelegenheiten, die sich der Bischof nicht persönlich vorbehalten hat. Derzeit leitet der Generalvikar im Erzbistum die Bistumsverwaltung mit rund 800 Mitarbeitenden.