Die Katholische Frauengemeinschaft (kfd) kritisiert die Auffassung des Vatikan, wonach die Zahlungen des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki für Gutachter und Kommunikationsberater rechtens sind.
Köln – Die Katholische Frauengemeinschaft (kfd) kritisiert die Auffassung des Vatikan, wonach die Zahlungen des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki für Gutachter und Kommunikationsberater rechtens sind. Für die kfd im Erzbistum Köln sei die Nachricht aus Rom “absolut nicht nachvollziehbar”, dass Woelki ohne die Konsultation von diözesanen Gremien 2,8 Millionen Euro für Experten ausgeben könne, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Presseerklärung.
Der Erzbischof hatte im Zuge der Missbrauchsaufarbeitung die Kosten aus einem ihm zur Verfügung stehenden Fonds bestritten. In einem am Dienstag in Auszügen veröffentlichten Schreiben betont der Präfekt der römischen Bischofskongregation, Kardinal Marc Ouellet, bei dem Fonds handele es sich nicht um Bistumsvermögen. Daher könne Woelki über diese Finanzmittel frei verfügen; diözesane Gremien seien nicht einzubeziehen. Er reagierte damit auf den Verdacht, dass der Kardinal bei den Ausgaben den Vermögensrat und das Domkapitel nicht entsprechend den Regeln des Kirchenrechts einbezogen habe.
Die Differenzierung zwischen Diözesan- und Sondervermögen sei “spitzfindig”, so der Frauenverband. Wenn es nach dem Kirchenrecht rechtmäßig sei, dass ein Diözesanbischof über solche Vermögen frei verfügen könne, stimme etwas nicht. “Nein, Kardinal Woelki, das sind keine guten Nachrichten aus Rom. Es wird auch keine Ruhe einkehren in unserem Erzbistum”, betonte die kfd. Der Erzbischof hatte das Schreiben des Präfekten als “gute Nachricht” bewertet und die Hoffnung bekundet, dass dies “ein wenig zur Beruhigung” im Erzbistum beitrage.
Die kfd im Erzbistum Köln zählt nach eigenen Angaben rund 43.000 Mitglieder. Damit sei die Gemeinschaft der größte katholische Verband in der Erzdiözese.