Marx: Gerade in der Polarisierung ist Besinnen auf Gott wichtig

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat vor einer gottvergessenen Gesellschaft gewarnt.
Neuburg an der Donau – Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat vor einer gottvergessenen Gesellschaft gewarnt. Es sei gerade aktuell so wichtig, "den Vater Jesu Christi heute ins Spiel zu bringen", sagte Marx am Freitag in Neuburg an der Donau. Besonders in einer Zeit der Polarisierung und des Erstarkens von Nationalismus und Rassismus müssten Christen verdeutlichen: "Wir glauben an den Gott, der sich in jedem menschlichen Wesen zeigt, ob schwarz oder weiß, Mann oder Frau, getauft oder nicht." Christen müssten den Blick auf die ganze Welt wenden. "Wir sind eine Menschheitsfamilie." Das gelte es bei Themen wie Klimakrise und Krieg in der Ukraine zu bedenken.

Erzbischof Reinhard Kardinal Marx –Foto: Synodaler Weg/Maximilian von Lachner

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat vor einer gottvergessenen Gesellschaft gewarnt. Es sei gerade aktuell so wichtig, “den Vater Jesu Christi heute ins Spiel zu bringen”, sagte Marx am Freitag in Neuburg an der Donau.

Marx: Christen müssen den Blick auf die ganze Welt wenden.

Besonders in einer Zeit der Polarisierung und des Erstarkens von Nationalismus und Rassismus müssten Christen verdeutlichen: “Wir glauben an den Gott, der sich in jedem menschlichen Wesen zeigt, ob schwarz oder weiß, Mann oder Frau, getauft oder nicht.” Christen müssten den Blick auf die ganze Welt wenden. “Wir sind eine Menschheitsfamilie.” Das gelte es bei Themen wie Klimakrise und Krieg in der Ukraine zu bedenken.

Marx betonte, der christliche Gott wende sich im Speziellen den Armen, Kranken und Schwachen zu. “Jesus erinnert uns an die Frage: Was wird aus dem Anderen, aus der Welt, wenn ich nichts tue?” Die Menschen könnten das Reich Gottes in dieser Welt sichtbar machen: “Das ist keine Utopie.”

„Das ist der Testfall für ein gutes Gemeinwesen“

Der Kardinal äußerte sich in einem Gottesdienst zum Festakt “400 Jahre Barmherzige Brüder in Bayern” in der Neuburger Hofkirche. Die Barmherzigen Brüder sind der bedeutendste männliche Krankenpflegeorden der Welt. Sie betreiben unter anderem das größte katholische Krankenhaus Deutschlands in Regensburg. Der Festakt erinnert an ein historisches Datum: Am 11. November 1622 stellte Herzog Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg auf Bitte der Barmherzigen Brüder die Stiftungsurkunde für das Hospital Sankt Wolfgang in Neuburg an der Donau aus. Dies gilt als Startschuss für das Wirken des Ordens in Bayern.

Marx sagte weiter, die Barmherzigen Brüder hätten den Auftrag, durch ihre Arbeit deutlich zu machen, was ohne Gott in der Gesellschaft fehlte. “Das ist der Testfall für ein gutes Gemeinwesen: Wie gehen wir mit den Alten, Kranken und Schwachen um?” Nach dem Gottesdienst ist eine Diskussionsrunde zum Ordensjubiläum im Neuburger Stadttheater angesetzt. Dazu wird unter anderen Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erwartet.

kna