Auch das Ehrenoberhaupt der orthodoxen Kirche hat zum zweiten Jahrestag des Ukraine-Kriegs erneut Position bezogen. Dabei richtete Patriarch Bartholomaios einen direkten Aufruf an das ukrainische Volk.
Istanbul (KNA) Mit deutlichen Worten hat der Ökumenische Patriarch Bartholomaios einmal mehr den russischen Angriff auf die Ukraine verurteilt. Zugleich ermutigte er das ukrainische Volk, in seinem Widerstand nicht nachzulassen. Der Angriff Russlands mache deutlich, dass das Böse in der Welt ständig präsent sei, so der Patriarch bei einem Gottesdienst in Istanbul. Der Gottesdienst in der Sankt-Nikolaus-Kirche am Goldenen Horn fand anlässlich des zweiten Jahrestags des russischen Angriffs statt. Der Patriarch erinnerte zugleich daran, dass das ukrainische Volk schon seit zehn Jahren um seine Freiheit und Unabhängigkeit kämpfe.
Der Einmarsch der russischen Streitkräfte in die Ukraine sei durch nichts zu rechtfertigen und ein krasses Beispiel für Ungerechtigkeit und Unterdrückung, die die Kirche anprangern müsse, so der Patriarch. Der Überfall widerspreche den grundlegenden Prinzipien von Gerechtigkeit und Frieden, die im Zentrum des christlichen Glaubens stünden. Der Einmarsch sei ein Angriff auf die Würde und Souveränität eines Volkes, das lange für seine Selbstbestimmung gekämpft und lange „unter dem Joch der Tyrannei gelitten hat“.
Bartholomaios feierte den Gottesdienst laut einer Mitteilung des Infoportals „OrthodoxTimes“ zu Ehren all jener Ukrainer, die ihr Leben für die Verteidigung der Unabhängigkeit und territorialen Integrität ihres Landes geopfert haben. Der Patriarch rief das ukrainische Volk auf, geeint zu bleiben. Sie sollten die Hoffnung nicht, damit das Opfer derer, die ihr Leben im Kampf verloren haben, nicht vergeblich sei. Er äußerte die Überzeugung, dass das ukrainische Volk aus diesem Krieg siegreich hervorgehen werde.
Weiter fügte der Patriarch hinzu: „Möge das Gedenken an all jene, die ihr Leben für die Freiheit der Ukraine geopfert haben, ewig sein, und möge ihr Opfer uns inspirieren, eine Welt aufzubauen, in der Frieden, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Liebe herrschen.“