Der Essener Weihbischof Ludger Schepers hat den Beschluss der Synodalversammlung, den Weg zu Segensfeiern für alle Liebenden frei zu machen begrüßt. Dem BDKJ geht der Beschluss nicht weit genug.
Der BDKJ Bundesverband begrüßte den Beschluss auch zu Segensfeiern auch für homosexuelle Paare im Grundsatz. Allerdings geht dieser aus Sicht von BDKJ-Bundesvorsitzenden Gregor Podschun nicht weit genug, da das Ehesakrament bleibt homosexuellen Paaren weiterhin verwehrt bleibt. „Bei aller Freude müssen wir dennoch Wasser in den Wein schütten. Denn der heutige Beschluss ist nur ein Minischritt“, sagte Podschun. „Unsere eigentliche Forderung nach ‚Ehe für alle‘ wurde bereits zuvor abgelehnt. Wir sind enttäuscht, insbesondere über die Haltung einiger Bischöfe, die die Lebens- und Glaubenswirklichkeit vieler Menschen nicht berücksichtigt.“
Podschun: Diskriminierung hört nicht auf
Liebe könne niemals Sünde sein, so Podschun. „Die Geduld vor allem vieler junger Menschen ist erschöpft, denn der heutige Beschluss hebt die Diskriminierung an homosexuellen und queeren Menschen in der katholischen Kirche nicht auf.”
Thomas Söding, Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken und zugleich Vizepräsident des Synodalen Weges, zeigte sich erfreut über den Beschluss. Er mahnte eine schnelle Umsetzung an: „Paare, die sich lieben, sind gesegnet von Gott. Jetzt darf dies auch öffentlich in der katholischen Kirche gefeiert werden“, sagte Söding dem Neuen Ruhrwort. Der Beschluss sei „ein Zeichen der Hoffnung. Jetzt braucht es die Umsetzung: so schnell und so gut wie möglich.”
Weihbischof Schepers: Beschluss Sicherheit
Auch der Essener Weihbischof Ludger Schepers zeigte sich im Gespräch mit dem Neuen Ruhrwort erleichtert. Der Beauftragte für Queer-Pastoral der deutschen Bischofskonferenz bewertete den Antrag als positiv. “Der Beschluss schafft endlich mehr Sicherheit für alle, die in der Pastoral tätig sind“, sagte Schepers. „Der Beschluss ermöglicht es auf diözesaner Seite weitere Schritte zu gehen.” Mit Blick auf das Bistum Essen erklärte Schepers, dass es bereits Konzepte in den Schubladen gebe, die nun herausgeholt werden könnten. „Jetzt gilt es Dinge auszuprobieren, genau wie Bischof Bonny aus Belgien berichtet hat, ohne dass dabei das Sakrament der Ehe gering geschätzt wird.“