kfd und missio appellieren an Annalena Baerbock

Nach dem Besuch von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock in Katar fordern missio Aachen und die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd)  die Ministerin auf,  sich verstärkt gegen die frauenfeindliche Justiz in dem Golfstaat auszusprechen.

Nach dem Besuch von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock in Katar fordern missio Aachen und die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd)  die Ministerin auf,  sich verstärkt gegen die frauenfeindliche Justiz in dem Golfstaat auszusprechen.

Nach dem Besuch von Außenministerin Baerbock in Katar fordern missio Aachen und die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) – Bundesverband e.V. die Ministerin dazu auf, die feministische Außenpolitik konsequent umzusetzen und sich verstärkt gegen die frauenfeindliche Justiz in dem Golfstaat auszusprechen. „Einheimische Frauen, Migrantinnen und Ausländerinnen sind in Katar doppelt in Gefahr“, kritisiert Dirk Bingener, Präsident von missio Aachen. „Wer Opfer von sexueller Gewalt wird, muss befürchten, keinerlei Hilfe zu erhalten. Im Gegenteil, erstatten diese Frauen Anzeige, laufen sie sogar Gefahr, selbst vor Gericht gestellt zu werden“, so Bingener.

kfd und missio richten Appell an Annalena Baerbock

Dahinter stecke ein frauenverachtendes Denken, erläutert Mechthild Heil, Bundesvorsitzende der kfd. „Für Frauen besteht das Risiko, dass in Katar die Vergewaltigung als ‚außerehelicher Geschlechtsverkehr‘ interpretiert wird.“ Sogar nach dem Staatsbesuch von Annalena Baerbock in Katar warnt das Auswärtige Amt auf seiner Website weiterhin davor (Stand 19.05.2023), dass es bei „Anzeige einer Vergewaltigung zur strafrechtlichen Verfolgung des Opfers wegen ‚außerehelichen Geschlechtsverkehrs‘“ kommen könne.

Wie dramatisch diese frauenfeindliche Rechtsprechung auch für Ausländerinnen und Touristinnen in Katar sein kann, darüber berichtet die aktuelle Ausgabe der kfd-Mitgliederzeitschrift Junia in dem Artikel „Die Scheichs, das Geld und die Frauen“. Mechthild Heil empfindet es als absurd, dass der Golfstaat gleichzeitig mit einer Tourismuskampagne ausländische Urlauberinnen und Urlauber in das Land locken wolle

Sie weist auf die Anzeige eines Reiseanbieters hin, in dem es heißt: „Erleben Sie einzigartige Abenteuer in Katar“. Dies kritisiert die kfd-Bundesvorsitzende scharf: „Was für ein Zynismus, was für eine Verschleierung der Realität. Viele Frauen – ob Urlauberinnen oder Arbeitsmigrantinnen – treffen in Wirklichkeit auf ein Land, in dem Frauenrechte mit Füßen getreten werden.“

Migrantinnen stünden faktisch ohne Rechte da

Als besonders schutzlos sieht missio Aachen in dem Golfstaat die Situation der zahlreichen Migrantinnen aus Ländern wie den Philippinen und Indien. Offiziell machen sie die Bevölkerungsmehrheit in Katar aus, aber faktisch stehen sie ohne Rechte da.

Experten befürchten, dass neun von zehn dieser Frauen unter Ausbeutung, Missbrauch und sexueller Gewalt in Katar leiden. „Stoppt diese Rechtsprechung. Hebt dieses Gesetz auf“, fordert daher die missio-Projektpartnerin Schwester Mary John Mananzan. Sie hat sich seit vielen Jahren von den Philippinen aus für den Schutz von Migrantinnen eingesetzt. Auch im Verband der kfd hat sie über die katastrophalen Bedingungen und ihre Hilfsangebote berichtet.

Petition wegen massiver Menschenrechtsverletzungen

Aufgrund dieser massiven Menschenrechtsverletzungen in Katar appellieren missio Aachen und die kfd mit einer Petition an die Außenministerin, sich verstärkt für den Schutz von Frauen in dem Golfstaat einzusetzen. Weitere Informationen finden sich unter www.missio-hilft.de/katar.